Endlich wieder eine Bürgerreise nach Moncalieri

Offizielle Begrüßung in Moncalieri
Offizielle Begrüßung durch Kulturbürgermeisterin Laura Pompeo. Stehend von links: Gerhard
Nonnenmann, Laura Pompeo, Margret Mergen, Marco Costamagna und Nadja Nonnenmann

Noch Anfang des Jahres war es alles andere als sicher, ob in diesem Jahr die Bürgerreise nach Moncalieri überhaupt stattfinden könnte. Die Strategie, aus Pandemiegründen die Fahrt auf Anfang September vorzuziehen, hat sich ausgezahlt. Mit 41 Personen konnten die Organisatoren Nadja und Gerhard Nonnenmann die Reise in den Süden antreten, natürlich nicht ohne strenge Corona-Auflagen. So musste bei der Abfahrt ein aktueller Covid-19-Test vorgelegt werden, eine Maßnahme, die der Partnerschaftsverein für seine Reisen so beschlossen hatte.

Auf die Reiseteilnehmer warteten im Piemont spätsommerliche Temperaturen, sodass die Bürgerreise bei Bilderbuchwetter durchgeführt werden konnte. Riesengroß war die Freude, nach 2019 endlich wieder in die italienische Partnerstadt fahren zu können. Auf der Hinfahrt wurde in dem hübschen Städtchen Baveno am Lago Maggiore, in früheren Jahrhunderten erste bedeutende Station vor und nach der Alpenüberquerung, Halt gemacht. Mit einem gecharterten Boot ging es auf die schönste der borromäischen Inseln, die ISOLA BELLA. Dem Zauber der Insel mit dem PALAZZO BORROMEO und den traumhaften Parkanlagen konnte man sich nicht entziehen, was übrigens schon der englische Schriftsteller Charles Dickens auf seinen Reisen erkannt hatte.

Am nächsten Tag warteten gleich zwei Highlights auf die Reisegruppe. Der Reiseleitung war es gelungen, eine Führung in dem zukunftsorientierten, visionären und innovativen Unternehmen ITALDESIGN zu bekommen, was normalerweise in dem Unternehmen des größten Arbeitgebers der Stadt Moncalieri mit über 1000 Mitarbeitern nicht möglich ist. „Mobility“ ist das Zauberwort des Unternehmens und Begeisterung erweckten bereits die in der Eingangshalle präsentierten Fahrzeug-Prototypen. Alleiniger Eigentümer des Unternehmens ist seit 2014 übrigens die Volkswagen AG. Danach ging es zu dem Symbol des Piemonts schlechthin, der majestätisch anmutenden SACRA DI SAN MICHELE, eine auf einer Anhöhe im Susatal thronende 800 Jahre alte Klosteranlage, die gegenwärtig von Rosminianern bewohnt wird. Der beschwerliche Anstieg über endlose Treppen wurde mit einer traumhaften Aussicht auf das Susatal, die Seealpen und bis hin nach Turin belohnt.

Die Reisegruppe vor der Weltfirma ITALDESIGN mit der Marketing-Managerin Lorenza Capello ganz rechts vorne

Das abendliche Dinner fand im Restaurant CA‘MIA in Moncalieri statt, wo Kulturbürgermeisterin Laura Pompeo und ihr Mitarbeiter Marco Costamagna die Reisegruppe aus Baden-Baden willkommen hießen. In ihrer herzlichen Begrüßungsansprache machte Laura Pompeo deutlich, wie wichtig Austauschmaßnahmen zwischen den Partnerstädten seien – in einer nicht einfachen Zeit, in der man sich mit Konflikten und Kriegen, Pandemien und Energieproblemen konfrontiert sehe. Sie ließ es sich auch nicht nehmen, die frühere Oberbürgermeisterin Margret Mergen, die als Privatperson an der Reise teilnahm, zu begrüßen, verbindet die beiden doch eine herzliche Freundschaft.
Grußbotschaft von Dietmar Spät an seinen Amtskollegen

Gerhard Nonnenmann übergab anschließend noch eine Grußbotschaft von OB Dietmar Späth an seinen Amtskollegen Paolo Montagna. Es war spürbar, wie beide Seiten sich unbändig freuten, dass endlich wieder eine Bürgerreise nach Moncalieri stattfinden konnte. Ganz im Zeichen kulinarischer Genüsse stand der Folgetag. Nach dem Besuch der Trüffelmanufaktur TARTUFLANGHE und der dem weltbekannten Grappa-Produzenten SIBONA jeweils mit Betriebsbesichtigung und Degustation ging es zur nahegelegenen Stadt Alba, wo zum einen Kirchen besucht wurden und zum andern Einkäufe – vor allem Haselnüsse aus der Langhe – getätigt wurden. Den Tag beschloss ein piemontesisches Abendessen in einem Gehöft bzw. Landsitz aus dem 18. Jahrhundert, wo nach einer herzlichen Begrüßung im Garten auch eine kleine Pinakothek besichtigt werden konnte.

Am nächsten Tag ging es nach Turin. Nach dem Besuch des erst vor kurzem eröffneten LAVAZZA-Museums ging es zum Messezentrum LINGOTTO, vormals Produktionsstätte von FIAT. In der Nähe wurde erst EATALY – ein Eldorado für Genusshungrige zum Essen und Einkaufen typisch italienischer Produkte – aufgesucht, bevor im LINGOTTO-Gebäude dann die legendäre 1,2 km lange Piste über den Dächern Turins und eine Ausstellung Agnellis von Gemälden großer Meister besucht wurden. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Innenstadt Turins wurde der Tag in dem Restaurant FRATELLI BRAVO beschlossen, welches im Übrigen auch von Spielern von Juventus Turin frequentiert wird, deutlich sichtbar durch die Deko von Spielertrikots an den Wänden. Die Rückreise erfolgte über Aosta, wo Relikte römischer Vergangenheit (Theater, Forum, Tore) bei einer Stadtführung erkundet wurden, bevor in Nus in dem Agriturismo MAISON ROSSET ein alpenländisches Degustationsmenü verkostet wurde, sozusagen die Wegzehrung für die Rückreise über den Tunnel des Großen Sankt Bernhard und entlang des Genfer Sees bis in die Heimat.

Text: Gerhard Nonnenmann