„Zwischen Quellen und Kunst“ heißt die aktuelle Ausstellung unserer tschechischen Freunde Varvara Divišová, Lenka Sárová Maliská, Jan Samec und Tomáš Dolejš. Die Ausstellung ist noch bis 19.10. im Alten Dampfbad zu sehen.

Bilder von Lenka SÁROVÁ MALÍSKÁ: Foto Lutz Benicke
Bei der Vernissage am Sonntag, 05.10.2025 waren neben den beiden Künstlern Varvara Divišová und Jan Samec, Jan Baloun als Vertreter der Städtischen Kunsthalle Karlovy Vary, seine Frau Martina Valachová und ein Ehrenmitglied des Städtepartnerschaftsvereins, Jitka HradÍlková, anwesend. Daneben folgten rund 65 Gäste der Einladung unseres Vereins zur
Ausstellungseröffnung.

Die Künstlerinnen und Künstler, sowie Vertreter der Stadt Baden-Baden bzw. des Partnerschaftsvereins. Bilder im Hintergrund von Jan SAMEC. Foto: Lutz Benicke
Die Ausstellung wird mit Hilfe des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau und des Städtepartnerschaftsvereins finanziert und gemeinsam mit dem Kulturbüro der Stadt Baden-Baden, in Person von Andrea Kistner organisiert und durchgeführt. Besonderer Dank gilt den vielen Mitgliedern unseres Vereins, die die Aufsicht während den Öffnungszeiten im Alten Dampfbad übernehmen.
Zu den Künstlerinnen und Künstlern:
Varvara Divišová

Foto: Lutz Benicke
Für die Malerin Varvara DIVIŠOVÁ ist die Landschaftsmalerei seit langem ihr künstlerisches Metier, wobei ihre Bilder zwar realistisch, aber nicht vollständig beschreibend sind. Über die Darstellung der äußeren Realität hinaus strebt sie nach emotionaler Ausdruckskraft und einer individuellen Interpretation des ursprünglichen Motivs. Harmonische Farben, eine zurückhaltende Palette und eine unaufdringliche Zeichnung harmonieren dabei miteinander;
das Ergebnis sind entspannte, sanft stilisierte Werke, inspiriert von den Erinnerungen und Erlebnissen der Künstlerin in der Natur, manchmal balladenhaft geheimnisvoll, manchmal dramatischer. Die Autorin versteht die freie Landschaft als einen spirituellen Raum, in dem sie langfristige Möglichkeiten zur subjektiven Kontemplation findet.
Lenka Sárová Maliská
Die Porzellandesignerin Lenka SÁROVÁ MALÍSKÁ widmet sich seit langem parallel und sehr erfolgreich der Malerei. Die jüngsten malerischen Ausgänge innerlich betrachteter Landschaftsmotive, die die Künstlerin auf die Dualität von Himmel und Erde reduziert hat, sind zwar derzeit in den ausgestellten Gemälden nicht mehr zu finden, aber ihr langjähriges Thema ist nach wie vor präsent. Und das ist die Reflexion unserer Umwelt als Teil des
Lebensuniversums, wobei wir uns nicht sicher sind, ob es sich um den Kosmos oder um die völlig traumhafte Welt der Künstlerin handelt. Der flache, helle Raum ihrer Kompositionen wird von schwungvollen malerischen Gesten beherrscht, in denen emblematische Neuschöpfungen als Träger geheimnisvoller Botschaften schweben.
Jan Samec
Der Maler Jan SAMEC hält seit mehreren Jahren an der grundlegenden Aufteilung seiner Kompositionen in zwei Substanzen fest, die in ihrer dualen Polarität als natürlich und abstrakt, materiell und immateriell oder emotional und rational bewertet werden könnten. Seine aktuellen Kompositionen entstehen nach dem Prinzip des Kontrasts zwischen Chaos und Ordnung, und zwar mit Hilfe von Farbabdrücken, die er meist in der Natur auf freie Leinwände frottiert. Die Leinwände werden dann im Atelier auf Keilrahmen gespannt und die ursprünglichen expressiven Formen mit der exakten Geometrie des Quadrats oder seiner Fragmente konfrontiert. Damit verfolgt er die Darstellung eines allgemeineren Prinzips – die Spannung zwischen regelmäßiger und chaotischer Struktur.
Tomáš Dolejš

Foto: Lutz Benicke
Für den Bildhauer Tomáš DOLEJŠ ist die menschliche Figur oder deren Fragmente der Ausgangspunkt seiner Arbeit. Es handelt sich jedoch nicht um die klassische Auffassung der skulpturalen Modellierung einer Figur. Die endgültige Form der Figuren ergibt sich aus dem verwendeten Material, bei dem es sich ursprünglich um Eisenstangen handelte. Die Modellierung wurde also einerseits durch die Technologie bestimmt – Biegen, Verbinden und Verknüpfen der Stäbe durch Schweißen oder Nieten –, andererseits hatten die resultierenden Figuren einen gewissen „luftigen“ bis immateriellen Charakter, den wir als eine Reihe von Profilen charakterisieren könnten, die die endgültige Plastik bilden. Seine aktuellen Arbeiten aus Metallplatten tragen die Merkmale einer postkubistischen Formensprache und eines unverwechselbaren Ausdrucks.
