Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause organisierten Monika und Mathias Probst vom Städtepartnerschaftsverein erneut eine Bürgerreise in die tschechische Partnerstadt Karlovy Vary, deutsch Karlsbad. Die fünftägige Reise in das böhmische Bäderdreieck bot bei sonnigem Wetter ein reichhaltiges Programm.
Die knapp 30-köpfige Reisegruppe genoss laut Monika Probst die Möglichkeit, endlich wieder reisen und die Karlsbader Freunde besuchen zu dürfen. Am ersten Abend begrüßten Bürgermeister Peter Bursik, die seit Beginn der Städtepartnerschaft für die bürgerschaftlichen Begegnungen mitverantwortliche Jitka Hradilkova und die Folkloretanzgruppe Dylen die Gruppe aus Baden-Baden in „Goethe’s Beer House“. Der Abend war geprägt von Wiedersehensfreude und langjähriger enger Freundschaft.
An den beiden folgenden Tagen zeigte Hradilkova den Baden-Badenern das mondäne Karlsbader Villenviertel Westend mit der inzwischen vollständig renovierten russisch-orthodoxen Kirche St. Peter und Paul mit ihren weithin sichtbaren fünf vergoldeten Kuppeln. Auf dem Weg zum wunderschön im Grünen gelegenen und vom Grandhotel Pupp geführten Golf-Restaurant, machte die Reisegruppe einen Kurzbesuch auf dem kleinen Karlsbader Flughafen mit seinem einer Flugzeugturbine nachempfundenen Flughafengebäude und der überlebensgroßen Skulptur des Kosmonauten Juri Gagarin. Danach öffnete die Kurwälder-Verwaltung den seit kurzem wieder zugänglichen Goethe-Aussichtsturm. Er bot nach 160 Stufen von der Aussichtsterrasse eine grandiose Aussicht auf das Kurviertel der UNESCO-Welterbe-Bäderstadt Karlsbad.
Der dritte Reisetag führte in die 50 km entfernte Stadt Cheb (Eger). Besichtigt wurden die romanisch-staufische Kaiserpfalz von Kaiser Friedrich Barbarossa, das Stöckl, einen einzigartigen Komplex elf mittelalterlicher Händlerhäuser aus dem 14. Jahrhundert und die romanisch-neogotische Kirche St. Nikolaus. Höhepunkt war der Abend im Städtchen Loket (Elbogen). Familie Lojin begrüßte die Gruppe in dem mittelalterlichen Städtchen mit der berühmten Burganlage. Nach der Öffnung des Erdofens mit einem leckeren Spanferkel genossen die Baden-Badener einen entspannten Abend auf der Terrasse des im 17. Jahrhundert gebauten Hotels „Weißes Ross“. In ihm feierte Johann Wolfgang von Goethe im August 1823 seinen 74. Geburtstag mit der noch sehr jungen Elbogener Bürgerstochter Ulrike von Levetzov.
In den Süden des böhmischen Bäderdreiecks ging es am vierten Reisetag. Vormittags stand eine Besichtigung von Gemächern und Kuriositätenkabinett des österreichischen Kanzlers Fürst von Metternich in seinem Schloss Kynzvart (Königswart) auf dem Programm. Zum Mittagessen in der UNESCO-Welterbe-Bäderstadt Marienbad begrüßte Bürgermeister Martin Kalina die Baden-Badener mit herzlichen Willkommensworten. Jiri Podlipny, der die Bürgerreisegruppen aus Baden-Baden seit Jahren begleitet und ihnen seine tschechische Heimat näherbringt, hatte dieses Mal für den Nachmittag eine besondere Besichtigungstour durch die riesige Klosteranlage Teplá organisiert. Nach Informationen über die Historie des 1193 vom seligen Hroznata gegründeten Prämonstratenser-Klosters einschließlich eines Besuchs des mittelalterlichen unterirdischen Abwassersystems, gelangten die Reiseteilnehmer in den Genuss eines von Podlipny organisierten exklusiven Cembalo-Konzerts mit Werken von Johann Sebastian Bach im Blauen Saal des Klosters.
Voller neuer Eindrücke und netter Begegnungen mit alten und neuen Freunden machte sich die Reisegruppe am nächsten Tag wieder auf die Heimreise. Jitka Hradilkova verabschiedete die Baden-Badener mit herzlichen Worten und lud alle für 2023 wieder nach Karlsbad ein, dem Jahr, in dem Baden-Baden und Karlsbad das 25-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft feiern werden.