Vielfalt auf der Bürgerreise nach Moncalieri

Die Baden-Badener Reisegruppe auf der Treppe zur Kirche Santa Maria della Scala. Foto: Andreas Ewert

Die Bürgerreise des Städtepartnerschaftsvereins nach Moncalieri und in das Piemont unter Leitung von Nadja und Gerhard Nonnenmann fand in diesem Jahr mit insgesamt 39 Teilnehmern statt und bot ein vielfältiges Programm. Dabei begab sich die Gruppe aus Baden-Baden auf eine Route durch die Westalpen bis ins Piemont. Die Reise war geprägt von Themen der Kunst und geschichtsträchtigen Orten bis hin zu regionaler Genusskultur.

Auf der Hinreise stand zunächst ein Besuch des Kulturzentrums Fondation Pierre Gianadda in Martigny auf dem Programm, wo mit der Kunstausstellung „Von Rembrandt bis Van Gogh“ eine viel beachtete Leihgabe der Hammer Collection aus Los Angeles auf die Gruppe wartete, die von einer Kunsthistorikerin erläutert wurde. Auch Modelle von Leonardo da Vinci, ein Oldtimermuseum, gallo-römische Funde, einen Skulpturengarten sowie eine Sammlung von Schwarz-Weiß-Fotografien des Stiftungsgründers waren dort zu bewundern.

Gleich am ersten Tag ging es für die Teilnehmenden ins Stadtzentrum von Moncalieri, wo Kulturbürgermeisterin Antonella Parigi sie vor dem Real Collegio Carlo Alberto begrüßte. Auch die Besichtigung des für die Bildungshistorie Moncalieris bedeutenden Gebäudekomplexes wurde exklusiv für die Reisegruppe aus Baden-Baden ermöglicht. Es folgte die Visite der Kirche Santa Maria della Scala, in dessen Räumlichkeiten der Reliquienschrein des Seligen Bernhard von Baden aufbewahrt wird. Zwei geführte Rundgänge durch den Betrieb und das Museum des Getränkegiganten Martini & Rossi endeten mit der Verkostung zweier Cocktails.

Am nächsten Tag reiste die Gruppe dann nach Süden in die Provinz Cuneo, zur Besichtigung einer Käsefabrik in Villafalletto, deren nachhaltig hergestellte Bioprodukte inmitten von 37.000 Käselaiben verkostet wurden. Nach der Weiterfahrt nach Cueno konnte man das Marktgeschehen auf eigene Faust erkunde, bevor die Stadtführerin dann die Besonderheiten der Provinzhauptstadt zeigte. Zum Tagesabschluss stand der nördliche Teil der ligurischen Alpen auf dem Programm. Tags darauf fuhr man in Richtung Westen ins Susatal. Der Tag startete mit einem Besuch der ehemaligen Abtei Sant’ Antonio di Ranverso. Von der im Jahre 1188 gegründeten ehemalige Abtei, die lange Zeit als Hospiz für über die Alpen ziehende Pilger diente, ist heute noch die Kirche mit ihren 600 Jahre alten Fresken und im Altarbereich unter anderem auch ein Gemälde des Seligen Bernhard von Baden aus dem 15. Jahrhundert zu sehen.

Das Gemälde war wohl einst eine dankbare Schenkung der Bürger von Moncalieri aufgrund der sich zugetragenen Wunder in der heutigen Partnerstadt. Nächste Station war Susa, eine schon in römischen Zeiten existierende kleine Stadt. Sie ist heute noch ein Juwel römischer Baukunst. In Novalesa, einem Seitental am Fuße des 3.538 Meter hohen Rocciamelone, gab es schließlich ein alpenländisches Abendessen inmitten einer grandiosen Bergkulisse. Auf der Rückreise besuchte die Reisegruppe im schweizerischen Broc unweit Gruyères noch den traditionellen Schokoladenhersteller Cailler, wo die süßen Produkte auch verkostet werden konnten.