Nach Friedensschluss Kontaktaufnahme mit Jalta und Sotschi

Viel Arbeit wartet auf den neuen Vorstand des Städtepartnerschaftsvereins. Vorne in der Mitte Lutz Benicke, rechts Helga Verspohl und Siglinde Gantner, dahinter Monika Probst und Nadja Nonnenmann und oben Kurt Liebenstein und Gerhard Nonnenmann. Lilia Jung und Roland Seiter (beide links mit Sonnenblumen) wurden verabschiedet. Foto: Petra Heuber-Sänger.

Städtepartnerschaftsverein bestätigt Lutz Benicke als Vorsitzender

Die vielseitigen Angebote des Städtepartnerschaftsvereins (SPV) können sich sehen lassen: Neben drei ausgebuchten Bürgerreisen kann der Verein auf zahlreiche Aktivitäten zurückblicken. Lutz Benicke wurde in der gut besuchten Mitgliederversammlung im Gemeindesaal St. Bernhard einstimmig in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Baden-Baden hat Städtepartnerschaften mit Menton (seit 1961), Moncalieri (1990), Karlovy Vary (1991), Jalta (2000) und Sotschi (2012).

In seinem Jahresrückblick berichtete Benicke über die Veranstaltungen des Vereins. Die vier Stammtische waren gut besucht. Der Verein erhöhte die Zuschüsse für Schülerprojekte mit den Partnerstädten für Jugendliche von 40 auf 50 Euro pro Person, bei Erwachsenen von 25 auf 30 Euro. Zudem wurde der Förderhöchstbetrag von 1.000 auf 1.500 Euro erhöht. Benicke bedankte sich bei Petra Heuber-Sänger und Andrea Kistner vom Kulturbüro der Stadt: „Die gute Zusammenarbeit ist beispielhaft und in der Tat sehr fruchtbar.“

Erfreulich aktiv gestaltet sich die Jumelage mit der südfranzösischen Stadt Menton. Im Juli letzten Jahres besuchte der neue OB Yves Juhel Baden-Baden. Der Gegenbesuch erfolgte im September. Zum Christkindelsmarkt reiste eine Delegation von der Côte d’Azur ins Oostal. Sie wurde von Mitarbeitern der Mentoneser Firma „Au Pays du Citron“ begleitet, die ihre Zitronenprodukte drei Tage auf dem Markt anbot. Dies kam so gut an, dass die Firma für den kommenden Christkindelsmarkt gleich einen kompletten Stand über die gesamte Marktzeit anmietete. Im Februar reiste eine Baden-Badener Delegation zum Zitronenfest, ein Schüleraustausch des MLG und des College Guillaume Vento sowie die von Marie-France Steiner-Doumène organisierte Bürgerreise im Juni vervollkommneten das Programm.

Der Beauftragte für die Partnerschaft mit Moncalieri, Gerhard Nonnenmann, informierte über die fünftägige Bürgerreise mit 41 Teilnehmern in die Schwesterstadt im Piemont. Im März kamen Schüler des Lyceo Majorana zu einem einwöchigen Schüleraustausch zur Klosterschule zum Heiligen Grab, der Gegenbesuch erfolgte im April. Sehr beachtet wurde die Teilnahme des historischen Vereins „Gruppo Storico di Bernardo“ in prachtvollen mittelalterlichen Kostümen bei den Historischen Winzertagen in Steinbach. OB Dietmar Späth stattete Moncalieri seinen Antrittsbesuch im Mai ab und traf sich mit seinem Amtskollegen Paolo Montagna. Die nächste Bürgerreise in die piemontesische Stadt haben Gerhard und Nadja Nonnenmann vom 4. bis 8. September vorbereitet.

Reisen nach Karlovy Vary

Monika Probst ist die Beauftragte für die Kontakte in die tschechische Partnerstadt Karlovy Vary, deutsch Karlsbad, im böhmischen Bäderdreieck. Laut Probst reiste eine kurstädtische Delegation zum Internationalen Folklorefestival im September. Wenige Tage später machte OB Späth seinen Antrittsbesuch im Rahmen des UNESCO-Welterbetreffens im benachbarten Franzensbad. Im November stellten Künstler aus Karlovy Vary im Alten Dampfbad aus und im Mai erfolgte die einwöchige Bürgerreise mit 42 Teilnehmern aus Baden-Baden. Am Welterbetag, 4. Juni, kam Karlsbads Oberbürgermeisterin Andrea Pfeffer-Ferklova nach Baden-Baden, um das 25-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zu feiern.

Anfang September reisen 30 Musiker und zehn Begleitpersonen der Stadtkapelle Steinbach zum Folklore-Festival nach Karlovy Vary. Auch OB Späth und eine Delegation des SPV sind vor Ort. Im Oktober werden kurstädtische Künstler in der tschechischen Partnerstadt ihre Werke ausstellen.

Zu den Partnerstädten Jalta und Sotschi bestehen nach wie vor keine offiziellen Kontakte. Sotschi-Beauftragter Kurt Liebenstein und Lutz Benicke betonen die Hoffnung, nach einem Friedensschluss und dem Ende des Ukraine-Krieges wieder erste Kontakte in beide Städte aufzunehmen.

Neuwahlen des Vorstands

Die Neuwahlen zum Vorstand bestätigten Lutz Benicke für weitere zwei Jahre als 1. Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins. Für seine Arbeit gab es viel Lob. Zu seinen Stellvertretern wurden Kurt Liebenstein und Gerhard Nonnenmann wiedergewählt. Schatzmeister bleibt Kai Whittaker, Schriftführerin Siglinde Gantner und Nadja Nonnenmann Jugendreferentin. Neuer Pressewart ist Jonas Sertl. Zu Beisitzern gewählt wurden Monika Probst, Marie-France Steiner-Doumène Matthias Koffler und Helga Verspohl. Kassenprüfer sind Carsten Köhler und Jackie Elder.

Lilia Jung, Michael Teipel und Roland Seiter kandidierten nicht mehr.